Friedensarbeit international und national
Hier geht es um die Teilnahme von jungen Frauen an Friedensverhandlungen. Um den Beitrag der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zum Frieden. Und um ein besonderes Beispiel von Friedensarbeit in Argentinien: Die Mütter von der Plaza de Mayo. Schließlich auch um die Arbeit mit Buben im Zusammenhang mit Gewaltfreiheit.
Friede
Margarete Kowall: Frieden.
Bildmontage. Hainfeld 2021.
(Margarete Kowall)
Junge Frauen in Friedensverhandlungen
2015 wird eine weitere Sicherheitsrat-Resolution verabschiedet: die Resolution 2250 zu Jugend, Frieden und Sicherheit (YPS). (Youth, Peace and Security)
Sie anerkennt die Beiträge junger Menschen zu friedensfördernden Bemühungen. Sie fordert die Einbeziehung der Jugend. Bevorzugt werden jedoch häufig junge Männer, während junge Frauen weitgehend als passive Opfer angesehen und ausgeschlossen werden.
Dieser Ansatz ist kurzsichtig. Er ignoriert die vielfältigen Erfahrungen junger Frauen in Konflikten. Junge Frauen bekommen kaum einen Zugang zu solchen Initiativen. So wird ihnen die Möglichkeit der Führung und der Teilnahme an derKonfliktverhütung verwehrt. Auch auf ihre Möglichkeiten zur Konfliktlösung wird dadurch verzichtet. Oft werden sie auch als zu jung dazu angesehen.
Diese doppelte Diskriminierung führt dazu, dass junge Frauen aufgrund ihres Alters und Geschlechts von der Teilnahme an Friedensprozessen ausgeschlossen werden.
Welche Lösungsansätze gibt es? Das kannst du hier nachlesen: bei den Frauen der Vereinten Nationen (UNWomen).
Junge Frauen
Claus Schindler: Junge Frauen.
Momentaufnahme. NÖ 2019.
(Claus Schindler/fotozwettl.at)
https://www.unwomen.org/en/what-we-do/peace-and-security/young-women-in-peace-and-security
Friede und Sicherheit: Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
In Kriegen und bewaffneten Konflikten sind die Geschlechterrollen scheinbar vorgegeben: Männer treten als Krieger, Soldaten und Guerillakämpfer auf. Sie sind aber auch Minister und Staatsoberhäupter. Frauen und Kinder sind die Opfer, Überlebenden und Flüchtlinge. Männer sind aber nicht alle gleichermaßen an gewaltsamen Konflikten beteiligt und Frauen keinesfalls alle nur Opfer. Die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA „Austrian Development Agency“) will zur Stärkung von Frauen in Friedensprozessen und Geschlechtergleichstellung in Afrika beitragen. Projekte und Programme dazu stehen im Zentrum einer neuen Kooperation zwischen der Afrikanischen Union (AU) und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Die Madres de Plaza de Mayo
Mit ihrer Hartnäckigkeit und Unerschrockenheit werden diese argentinischen Frauen und ihr friedlicher Protest weltberühmt.
In Argentinien herrscht 1976 bis 1983 eine Militärdiktatur. Menschen „verschwinden“ unter zunächst ungeklärten Umständen. Mütter dieser Verschwundenen schließen sich zusammen. Sie versammeln sich auf dem Platz des Mai (Plaza de Mayo) in Buenos Aires. Sie wollen wissen, wo ihre Kinder geblieben sind. Sie nennen sich die Mütter des Platzes des Mai.
Seit dem 30. April 1977 umrunden sie jeden Donnerstag für eine halbe Stunde stumm den Platz. Proteste im Stehen sind während der Militärdiktatur verboten. Das weiße Kopftuch der Mütter wird zum bekannten Symbol. Ihr Widerstand und ihr Kampf für Gerechtigkeit wird weltweit bekannt. Als die Diktatur beendet ist, fordern die Mütter eine Bestrafung der Täter. Sie fordern auch ein Gedenken an die Opfer. Viele von ihnen haben ihre Kinder nie mehr gesehen. Von Präsident Nestor Kirchner werden sie lange nach der Diktatur für ihren Einsatz geehrt.
Die Madres de Plaza de Mayo bei Präsident Kirchner
Las Madres de Plaza de Mayo junto a Néstor Kirchner, presidente de Argentina.
Pressefoto. Buenos Aires 2005.
(Presidencia de la Nación Argentina)